Exemplarisch vertritt auch die Bildgruppe der stillebenartig arrangierten Objektwelten, jene malerischen Selbstvergewisserungen durch Vergewisserung der eigenen Position gegenüber den dreidimensionalen Tatsachen. Auch dieses Alphabet der Dinge (die Grammatik der Bildgegenstände), mit der die Objekte zur Sprache kommen, tendiert zur Serie: zur Erkenntnis, dass sich ein Gegenstand nicht in einer einzigen Ansicht schlüssig erfassen lässt, dass also ein Objekt nicht die eine Form besitzt, die mit den Mitteln der Malerei dingfest zu machen wäre, sondern immer mehrere Wahrheiten bietet (wenn wir hoch hinaus wollen, in der Formulierung Nietzsches, dass das „Bleibende“ „nur vermöge unserer groben Organe da“ ist: „die Form wird von uns nur behauptet.“) Und auch im Seriellen der Objektstudien zeigt sich die Tendenz zu narrativen Strukturen: Aus der Sequenz der Bilder entwickeln sich Beziehungsgeschichten – von Annäherung und Trennung -, und auch solch ein Fortsetzungsroman würde, wenn seine Folgen anders gehängt wäre, eine ganz andere Story erzählen…
Dr. Harald Kimpel
… und DingenMatthias2018-07-06T10:28:51+02:00