In diesen aktuellen Arbeiten geht es um den Menschen in seinem Element, um selbstvergessenes Tun, um Einssein mit sich und der Welt, um heiteres Sosein am Strand und im Wasser.
Flow, im Fluss sein, sich getragen fühlen und dabei der eigenen Kraft vertrauen. Sich in seinem Element befindend kraftvoll vorwärtsbewegen und dabei Zeit und Raum vergessen.
„ Flow (englisch „Fließen, Rinnen, Strömen“) bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit , die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust. (wikipedia)“
„…wir sehen Badende im Wasser, die wirken, als hätten sie die Welt da draußen und die Rolle, die sie in dieser Welt spielen, völlig vergessen. Da ist etwas Somnambules, eine große Selbstvergessenheit, ein ganz bei sich selbst sein…
…Christine Reinckens wollte schon immer wissen: Wie sind die Menschen und die Dinge wirklich? Unter der Oberfläche?
Als Künstlerin malt sie seit über 30 Jahren immer wieder Faltenwürfe. Einen hauchdünnen Stoff, der Menschen umgibt und seine Form verändert wiedergibt.
Jetzt, in ihren jüngsten Arbeiten, stellt sie den Mensch ins Wasser. Ob nun trockene Stoffe oder dieses nasse Element: bei beidem stellt sich die Frage: Was umgibt den Menschen? Gibt seine Kontur wieder? Bedeckt ihn und verbindet ihn zugleich mit der Welt? Wasser und Stoff haben in der Hinsicht die gleichen Eigenschaften. Beide machen sichtbar: Der Mensch verändert sein Umfeld, hinterlässt Spuren. Gleichzeitig prägt ihn das, was ihn umgibt.
Es geht, so sehen wir, um Oberflächen. Stoffe, die verhüllen, Wasser, das umfließt. Und es geht darum, wie sich Formen ändern, ineinander übergehen. Und somit geht es eben bei aller Harmonie hier auch um Widersprüche und Dekonstruktion. Also um das, was ganz unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Und es geht immer auch um das Verborgene darunter.“
Auszug aus: Anette Rieger, Eröffnungsrede anlässlich der Ausstellung „Christine Reinckens: Von Menschen und Dingen“ im Museum Wasserschloss Glatt, Juli 2017