Variationen des Wartens
Meine künstlerische Arbeit kreist um eine zeitgemäße Darstellung des Menschen. Der Schwerpunkt liegt bei den Portraits und mehrfigürlichen Kompositionen in einer malerischen Annäherung an das Thema Gelebte Zeit. Vor-Ort-Skizzen von Neugeborenen, Schwangeren oder Verstorbenen, aber auch großformatige Portraits alter Menschen oder Kinder zeugen von dem Bemühen, gelebtes Leben künstlerisch zu erfassen.
Der Moment des Gemaltwerdens, dieses Versinken und Verharren in ihrem Sosein bringt einen bestimmten Gesichtsausdruck zum Vorschein, der gleichzeitig von tagträumender Flüchtigkeit als auch von gelassenem Standhalten genau in dieser Situation berichtet.
Ähnliche Gesichtsausdrücke entdecke ich beim Skizzieren von Menschen in Wartezimmern.
So brachte eine zufällige Konstellation von sitzenden Modellen auf einer Bank etwas in mir zum Klingen: die Idee eines Frieses mit Wartenden war geboren.
Das Warten: verlorene oder geschenkte Zeit, zwischen brennender Geduld und selbsterkennender Gelassenheit, Raum zwischen Vergangenem und Zukünftigem.